Borreliose beim Hund: Symptome, Behandlung & Impfung

Borreliose Impfung beim Hund

Borreliose ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die über Zecken auch an Hunde übertragen werden kann. Erfahre alles zu den Symptomen und wie die Impfung deinen Hund schützt.

26.08.2022

Borreliose beim Hund: So schützt die Impfung vor der Zeckenkrankheit

Sobald die Temperaturen die 8 Grad-Marke erreichen, treiben →Zecken wieder ihr Unwesen und haben nicht selten jede Menge übertragbarer Krankheiten im Gepäck. Wie auch wir Zweibeiner können sich Hunde über einen Zeckenbiss bzw. Zeckenstich Borreliose einfangen. Tückisch daran ist, dass sich die Krankheit nicht immer sofort zeigt, häufig schleichend verläuft und auch zu Spätfolgen bei deinem Hund führen kann. Erfahre alles zu den Symptomen, den Behandlungsmöglichkeiten und wie du deinen Hund über die Impfung gegen Borreliose schützen kannst.

Was ist Borreliose beim Hund und wie gefährdet ist mein Vierbeiner?

Borrelien sind Bakterien, die über veschiedene Zeckenarten übertragen werden und in den Körper deines Hundes gelangt, wenn die Zecke in die Haut deines Hundes sticht und beginnt, Blut zu saugen. Zu den spiralförmiger Bakterien (Spirochaeten) gehörend, verbreiten sie sich rasch im gesamten Körper und haben dabei vor allem ein Ziel: Die Gelenke und im späteren Verlauf auch die Organe. Die Übertragung beginnt natürlich nicht direkt, sobald sich die Zecke festgesaugt hat. Erst in einem Zeitfenster von 16 bis 24 Stunden besteht die Gefahr, dass Borrelien übertragen werden.

Zecken beim Hund entfernen

Erwischt! Eine zügig entfernte Zecke hat in der Regel keine Zeit, deinen Hund mit Borreliose anzustecken, da rund 24 Stunden vergangen sein müssen seit dem Stich.

Sind die Borrelien übertragen, beginnt der Körper deines Hundes Antikörper zu bilden. Ein Nachweis dieser heißt aber keineswegs, dass dein Hund auch wirklich daran erkrankt ist, da nicht jede Infektion auch zur Erkrankung mit Symptomen führen muss. Möglich ist auch, dass sich Borrelien in der Haut und im Gewebe einlagern, von wo aus sie sich auch nach Jahren noch aktivieren und zur Erkrankung führen können.

Aber heißt das, dass jede Zecke potenziell Borrelien überträgt? Gute Nachrichten: Nein, die Übertragungsrate hängt von der Region ab, in der du mit deinem Hund unterwegs bist. Vor allem in Süddeutschland läuft dein Hund Gefahr, auf eine Zecke mit dem Erreger zu treffen. Aber auch Gebiete wie die östlichen Teile Sachsens hängen voll mit den Plagegeistern.

Symptome einer Borreliose beim Hund

Du vermutest, dass dein Hund sich mit Borreliose über einen Zeckenstich infiziert hat, weil du eine vollgesogene Zecke entfernt hast oder sich dein Hund anders verhält als sonst? Selten bilden Hunde direkt nach einer Übertragung Symptome aus. Manche Infektionen verlaufen stumm oder zeigen erst nach 2 Monaten oder mehr Anzeichen. Immerhin entwickeln gerade einmal 5-10% der Hunde, die von einer infizierten Zecke gebissen wurden, auch wirklich Symptome. Dazu zählen:

  • →Appetitlosigkeit

  • Abgeschlagenheit

  • →Fieber

  • geschwollene Lymphknoten

  • Bewegungsprobleme durch angegriffene Gelenke

  • schwache Rötung der Haut um die Einstichstelle (selten)

Die Symptome sind leider nicht immer spezifisch. Insbesondere Fieber und Mattheit können auch auf die →Anaplasmose beim Hund hindeuten, die ebenso von Zecken übertragen wird.

Hund beim Tierarzt in Behandlung mit Halterin

Die Symptome einer Borreliose sind unspezifisch. Trotzdem ist es wichtig, dass du deinen Hund bei Anzeichen wie Fieber oder Gelenkproblemen auf den Erreger testen lässt.

Diagnose und Behandlung von Borreliose beim Hund

Für die Diagnose wird der Borreliose-Test im Labor durchgeführt, um sicherzugehen, dass auch wirklich eine Erkrankung vorliegt. Eine Diagnose kann gestellt werden, wenn das Blut deines Hundes Antikörper gegen die Borrelien aufweist. So kann jedoch nur festgestellt werden, dass dein Hund sich irgendwann im Verlauf seines Lebens mit Borreliose angesteckt hat - nicht zwingend muss eine aktive Erkrankung vorliegen.

Zeigt dein Vierbeiner jedoch Symptome, gehen Tierärzt*innen davon aus, dass sich dein Hund kürzlich erst infiziert hat und die Erkrankung auch ausgebrochen ist. Als geeignete Maßnahme dienen in der Regel Antibiotika (z. B. Doxycyclin), die über einen längeren Zeitraum von etwa 4 Wochen verabreicht werden. Borrelien sind tückische Biester, die dazu neigen, sich erneut im Körper auszubreiten, wenn das Antibiotikum zu früh abgesetzt wird. Beim Erfolg der Behandlung gilt: Je eher Borreliose erkannt wird, desto besser die Heilungschancen.

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Vorbeugung: Hunde gegen Borreliose impfen lassen

Eine gute Vorbeugung gegen Borreliose beim Hund ist das A&O, um deinen Liebling auch längerfristig zu schützen. Dabei kannst du einige Sachen beachten:

  • Entfernung der Zecken: Greife die Plagegeister nicht einfach am Kopf mit einer Pinzette, um sie zu entfernen. Es kommt darauf an, →die Zecke an deinem Hund richtig zu entfernen mithilfe einer Zeckenzange oder -karte.

  • Verwende Zeckenschutzmittel: Ob Spot-On, Zeckenhalsband oder Tabletten, es gibt →geeignete Präparate, die wirkungsvoll gegen Zecken helfen und deinen Hund schützen.

  • Absuchen nach Zecken: Nach jedem Spaziergang im Freien solltest du deinen Hund während der Zeckensaison einmal genauer nach den Blutsaugern absuchen. Früh entdeckte Zecken haben kaum eine Chance, Borrelien an deinen Hund zu übertragen.

Die Impfung als Lösung gegen Borreliose beim Hund?

Anders als für uns Menschen existiert für Hunde eine Impfung gegen Borreliose. Laut der Ständigen Impfkomission (StiKo) empfiehlt sich die Impfung für jene Hunde, die sich oft und lange im Freien aufhalten und dazu auch im Risikogebiet des Erreger leben.

Wird ein geimpfter Hund von einer Zecke mit Borreliose angesteckt, schützen ihn die durch die Impfung gebildeten Antikörper und verhindern so in vielen Fällen die Erkrankung. Dadurch, dass jeder Hund unterschiedlich viele Antikörper bildet, gibt auch die Impfung nicht zu 100% einen Schutz und eine Vorbeugung mit Zeckenschutzmitteln ist in jedem Fall wichtig. Vor einer Impfung ist es zudem notwendig, durch einen Schnelltest sicherzustellen, dass nicht bereits Antikörper vorliegen.

herzhusten hund labrador

Eine Impfung ist vor allem dann sinnvoll, wenn dein Hund ein wahrer Naturbursche ist und ihr in einer Gegend wie Bayern oder der Sächsischen Schweiz lebt.

Borreliose und Spätfolgen: Was erwartet meinen Hund?

Eine häufige Spätfolge, wenn Hunde sich mit Borreliose anstecken, ist die Nierenentzündung. Vor allem, wenn der Erreger lange unentdeckt im Körper deines Hundes sein Unwesen treibt, werden im späteren Verlauf auch die Organe in Mitleidenschaft gezogen. Haben sich die Erreger bereits in Haut und Gewebe eingelagert, ist es unwahrscheinlich, diese mit einem Antibiotikum völlig zu eliminieren. Oftmals müssen Hunde dann mit einer chronischen Borreliose leben, die immer dann behandelt wird, wenn wieder Krankheitsschübe mit Bewegungseinschränkungen auftreten.

Da Borreliose das Nervensystem befällt, endet die Krankheit in seltenen Fällen für Hunde auch tödlich. Eine ausgiebige Vorbeugung und ein sicherer Schutz vor Zecken ist somit unabdingbar für deinen Hund.

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Lena Mischok