Futtermittelallergien und Unverträglichkeiten bei Katzen

Header Katze frisst aus Napf

Juckreiz und Magen-Darm-Probleme können Anzeichen einer Futtermittelallergie sein. Lerne jetzt, wie du Unverträglichkeiten bei deiner Katze erkennst und wie du ihr helfen kannst.

20.12.2022

Futtermittelallergie und -unverträglichkeit bei Katzen: Symptome, Diagnose und Behandlung

Deine Katze kratzt sich ständig, hat teilweise schon wunde Stellen an Kopf und Hals und auch die Verdauung spielt irgendwie verrückt? Dann kann es sein, dass sie an einer Allergie oder Unverträglichkeit gegen einen oder mehrere Inhaltsstoffe des Katzenfutters leidet.

Damit deine Katze nicht unnötig leidet, solltest du beim Verdacht einer Futtermittelallergie oder wenn du zumindest starken Juckreiz bei ihr beobachten kannst, tierärztlichen Rat aufsuchen.

Gefleckte-Katze-frisst-Futter

Lecker schmeckts deiner Katze auch dann, wenn sie eigentlich gegen bestimmte Futterbestandteile allergisch ist. Aus diesem Grund ist sie auf deine Hilfe angewiesen!

Definition: Was ist eine Futtermittelallergie bei Katzen?

Oftmals wird der Begriff der Unverträglichkeit mit dem der Allergie gleich gesetzt oder gar verwechselt. Wenn im Alltag von einer Allergie gegen das Futter die Rede ist, meinen die meisten eher eine Unverträglichkeit, denn eine richtige Allergie kommt in der Regel seltener vor. Damit du weißt, was wir meinen, erklären wir dir den Unterschied einmal kurz: Entscheidend ist aber, dass es bei einer richtigen Futtermittelallergie einen ersten Kontakt ohne Symptome braucht, denn das Immunsystem reagiert erst beim zweiten Kontakt mit dem Inhaltsstoff. Beim ersten Kontakt gebildete Antikörper signalisieren dem Körper deiner Katze dann: "Hey, da kommt was Gefährliches, wir geben volle Power dagegen!"

Bei einer Unverträglichkeit zeigt der Körper deiner Katze schon beim ersten Kontakt Symptome. Da diese ähnlich ausfallen, lohnt es sich, einen Blick auf die Symptome für Futtermittelallergien und - unverträglichkeiten zu werfen.

Mögliche Symptome einer Futtermittelallergie bei Katzen

Bei Katzen ist starker Juckreiz das Hauptsymptom für eine Futtermittelallergie. Dabei kratzen sich die betroffenen Katzen vor allem am Kopf und Hals sehr stark und können sich so auch selbst Wunde zuführen.

Insgesamt solltest du auf folgende Symptome bei deiner Katze achten:

  • vermehrtes Kratzen (durch starken Juckreiz)

  • wunde Stellen und Hautinfektionen (insb. Hals und Kopf)

  • ungewöhnlich hoher Fellverlust

  • →Durchfall

  • Erbrechen

  • →Futterverweigerung

Dabei zeigt nicht jede Katze die volle Bandbreite aller Symptome. Bei starkem Juckreiz in Kombination mit Magen-Darm-Beschwerden ist eine Futtermittelallergie allerdings ziemlich wahrscheinlich die Ursache.

Katze kratzt sich am Ohr

Wenn sich deine Katze ständig kratzt, kann das ein Zeichen für eine Allergie oder Unverträglichkeit sein.

Gegen welche Futterbestandteile sind Katzen häufig allergisch?

Genau wie wir Menschen können auch unsere Katzen gegen die verschiedensten Lebensmittel allergisch sein. Allerdings gibt es ein paar Futtermittelbestandteile, die vergleichsweise häufig eine allergische Reaktion auslösen. Dazu zählen bei Katzen vor allem die Eiweißquellen, denn anders als bei Hunden besteht eine →artgerechte Katzenernährung größtenteils aus Fleisch. Die verschiedenen Verbindungen der unterschiedlichen Proteinquellen können dann im Körper die allergische Reaktion hervorrufen.  Häufig reagieren Katzen auf folgende Futtermittelbestandteile bzw. Lebensmittel allergisch:

Diagnose und Test: Die Ausschlussdiät als Allergietest

Zunächst einmal wird deine Katze von Tierärzt*innen untersucht. Meist können diese deinen Verdacht bereits bestätigen oder finden eine andere Ursache für das Verhalten deiner Katze. Besteht der Verdacht einer Allergie, wird in der Regel eine Ausschlussdiät empfohlen.

Dabei handelt es sich um eine spezielle Ernährungsform, bei der deine Katze zunächst ein Futter mit Nahrungsbestandteilen bekommt, welche sie noch nie zuvor gegessen hat. Dazu werden gemeinsam in der Tierarztpraxis deines Vertrauens die Inhaltsstoffe des aktuellen Futters aufgeschlüsselt. Dann werden gewisse Zutaten über mehrere Monate (ca. 2-4) komplett aus dem Speiseplan deiner Katze verbannt.

Häufig raten Tierärzt*innen dann erst einmal sogenanntes hypoallergenes Futter zu geben, da diese ausschließlich "exotische Fleischsorten" als Monoproteine verwenden und für eine Ausschlussdiät somit bestens geeignet sind. Häufig handelt es sich dabei um Katzenfutter mit Pferd, Ziege oder Känguru. Oder hat deine Katze auch vorher schon einmal Känguru bekommen?

In der Regel stellt sich nach ca. 3-4 Wochen während der Ausschlussdiät eine Besserung der Symptome ein. Magen-Darm-Störungen werden meist schon nach ca. 2 Wochen besser, Juckreiz und offene Hautstellen brauchen etwa 4-6 Wochen, um sich zu bessern. Deswegen ist auch eine ausreichend lange Zeit notwendig, in der deine Katze nur das Futter bekommt, welches deine Tierärztin oder dein Tierarzt verordnet hat. Dabei gilt auch: Keine unerlaubten Snacks außer der Reihe, keinen Happs vom Küchentisch, denn solche Aktionen können das Ergebnis der Diät verfälschen!

Keine Snacks? Stimmt so nicht ganz! Handelt es sich dabei um genau die Fleischsorte in seiner reinen Form, die deine Katze im Rahmen ihrer Futterumstellung ohnehin gefüttert wird, sind Snacks erlaubt. Deine Katze kann sich also nach Lust und Laune durch unsere →hypoallergenen Snacks testen, die auf das Fleisch abgestimmt sind, die sie als hypoallergenes Futter bekommt.

Geeignetes Futter für Katzen mit Futtermittelallergien

Wenn du jetzt denkst, dass du für deine allergische Katze von nun an den Kochlöffel schwingen musst, dann irrst du dich. Natürlich kannst du deiner Katze ein ausgewogenes →BARF-Menü selbst zubereiten, dies macht in der Regel jedoch ein bisschen mehr Arbeit.

Achte bei der Futtermittelwahl einfach darauf, dass keine Allergene im gewählten Futter enthalten sind. Dazu ist es wichtig, einen kritischen Blick auf die Zutatenliste der Packungen zu werfen. Nur weil auf der Packung "Mit Pferd" steht, heißt das nicht, dass im Futter ausschließlich Pferdefleisch enthalten ist. Versteckte Allergene befinden sich oft auf Etiketten in Bezeichnungen wie "tierische Fette", "Fleischnebenprodukte", "Knochenmehl" oder "Stärke". Bist du dir unsicher, kannst du auch deine Tierärztin bzw. deinen Tierarzt dein Wunschfutter zeigen und fragen, ob deine Katze das fressen kann.

Undine Tackmann
Undine Tackmann