Ohrenentzündungen beim Hund erkennen & behandeln

Hund wird von Tierärztin untersucht

Ohrenentzündungen sind keine Seltenheit, sollten aber behandelt werden. Lerne, die Symptome zu erkennen und wie du deinem Hund helfen kannst.

05.07.2022

Symptome: Daran erkennst du eine Ohrenentzündung beim Hund

Eine Entzündung des Ohrs deines Hundes ist nichts seltenes, sollte aber ernst genommen werden. Häufig handelt es sich dabei um eine Entzündung des äußeren Gehörgangs (Otitis externa), auch Ohrenzwang genannt. Es kann sich aber auch das Mittelohr (Otitis media) oder das Innenohr (Otitis interna) entzünden.

Probleme mit dem Ohr kannst du bei deinem Hund in der Regel recht gut erkennen. Achte dazu auf folgende Symptome:

  • vermehrtes, starkes Kopfschütteln

  • Schiefhaltung des Kopfes

  • ständiges →Kratzen am Ohr

  • Gesicht bzw. Ohr wird auf dem Boden gerieben

  • Rötungen, Schwellungen oder Schorf an Ohreninnenseite

  • Ohren fühlen sich heiß an

  • Berührungsempfindlichkeit am Kopf

  • Gleichgewichtsstörung

  • bräunlich, unangenehm riechendes Sekret auf Ohreninnenseite

Sollte dein Hund eins oder mehrere dieser Symptome zeigen, solltest du einen Tierarzt bzw. eine Tierärztin aufsuchen, denn eine Ohrenentzündung ist immer ein Fall für die Profis.

Gerötetes Hundeohr

Ist das Innenohr deines Hund ganz rot, kann das ein Anzeichen für eine Entzündung sein.

Ursachen: Wie bekommt dein Hund eine Ohrenentzündung?

Bevor dein Vierbeiner behandelt werden kann, wird der Tierarzt bzw. die Tierärztin erst einmal schauen, was die Ursache für die Ohrenentzündung ist. Denn nur dann kann deinem Liebling geholfen werden. Häufige Gründe sind eine Pilzinfektion, Ohrenmilben, Fremdkörper oder Allergien. Aber auch anatomische Gegebenheiten können eine Entzündung im Ohr hervorrufen.

  • Anatomische Gegebenheiten

Häufig haben Hunde mit Schlappohren, engen Gehörgängen oder langem Fell schneller Ohrenentzündungen. Durch den starken Haarwuchs und das herunterhängende Ohr wird das Ohrinnere weniger belüftet und der Ohrenschmalz schlechter abtransportiert. Folglich entsteht ein feuchtwarmes Klima in den Ohren und somit der ideale Lebensraum für Bakterien. Eine Entzündung bzw. Infektion des Hundeohrs ist dann nicht mehr fern.

  • Hefe-Infektionen

Malassezien sind Hefepilze, die in geringer Anzahl auf der Hautoberfläche deines Hundes normal sind. Häufig sind sie am äußeren Gehörgang oder unter der Rute zu finden. Ein zu großes Wachstum dieser Pilze kann jedoch zu einer Ohrenentzündung (Malassezien-Otitis) führen. Häufig sind Hunde mit Schlappohren davon betroffen, die gerne und viel baden gehen. Bleibt eine Restfeuchtigkeit im Ohr zurück, entsteht ein feucht-warmes Milieu, was die Vermehrung der Malassezien begünstigt.

  • Ohrmilben

Auch eine Erkrankung an →Ohrmilben kann zu einer Ohrenentzündung deines Hundes führen. Durch die Infektion kann sich der Gehörgang verdicken und enger werden, folglich wird das Ohr schlechter belüftet, was wiederum dafür sorgt, dass sich Pilze und Bakterien dort sehr wohl fühlen.

  • Allergien

Leidet dein Hund an einer →Allergie, ist ein gerötetes oder gar entzündetes Ohr ein häufiges Symptom. Vor allem bei Umweltallergien gegen Pollen oder Hausstaubmilben sowie bei einer Futtermittelunverträglichkeit sind die Ohren schnell gereizt. Bei der Behandlung ist es sehr wichtig, auch die Allergie rechtzeitig zu therapieren, damit es zu keiner chronischen Ohrenentzündung kommt.

  • Fremdkörper

Wenn sich grober Dreck oder Grannen in den Ohren deines Hundes festsetzen, kann dies auch Entzündungen begünstigen. Bei Grannen solltest du besonders vorsichtig sein und direkt eine Fachperson drüber schauen lassen. Dabei handelt es sich um kleine, oft borstige Pflanzenteilchen, die immer tiefer in den Gehörgang deines Hundes wandern und sich dort festsetzen.

Cocker Spaniel

Vor allem Rassen mit langem Fell und Schlappohren neigen zu Ohrenentzündungen, da sich Bakterien und Pilze in ihren Ohren schneller ansiedeln können.

Behandlung: Was hilft gegen eine Ohrenentzündung beim Hund?

Nachdem der Tierarzt bzw. die Tierärztin deinen Liebling genau untersucht und die Ursache festgestellt hat, wird die entsprechende Behandlung eingeleitet. Häufig ist deinem Vierbeiner schnell geholfen, in anderen Fällen ist eine Therapie langwieriger.

Manchmal reicht schon eine Ohrspülung, welche den Gehörgang deines Hundes reinigt oder das manuelle Entfernen des Fremdkörpers. In Abhängigkeit der Ursache werden (außerdem) antibiotische und entzündungshemmende Salben, Tabletten oder Tropfen gegen die Bakterien oder Pilze gegeben. Leidet dein Hund unter Schmerzen oder Juckreiz, können auch hier Medikamente helfen. Eine Operation ist meist nur bei einer chronischen Ohrenentzündung, einem stark verengten Gehörgang oder bei Tumoren im Ohr notwendig.

Ist eine Futtermittelallergie oder eine Unverträglichkeit der Grund für die Ohrenentzündung deines Hundes, hilft eine →Umstellung auf ein anderes Futter mit →verträglicheren Inhaltsstoffen. Hierbei kann die Linderung einige Wochen dauern, sorgt aber wieder für großes Vergnügen beim Fressen! Häufig sind Hunde gegen Huhn, Rind und/oder bestimmte →Getreidesorten allergisch. Bist du noch auf der Suche nach einem gesunden und vor allem leckeren Allergikerfutter, schnupper doch mal bei unseren hypoallergenen Futtersorten vorbei!

So kannst du Ohreninfektionen bei deinem Hund vorbeugen

Von Hausmitteln oder eigenen Versuchen, eine Ohrenentzündung bei deinem Hund zu behandeln, solltest du absehen. Wird die Entzündung nicht richtig und zügig behandelt, kann sie sich verschlimmern und chronisch werden. Im schlimmsten Fall führt die Ohrenentzündung zur Beeinträchtigungen des Hörvermögens, zu Gleichgewichtsstörungen oder zu Schädigungen des Gesichtsnervs.

Eine regelmäßige und vollständige Ohrenpflege deines Hundes ist deswegen das A und O, wenn du einer Ohrenentzündung bestmöglich vorbeugen möchtest. Dazu zählen:

  1. Eine regelmäßige Reinigung des äußeren Gehörgangs deines Hundes mit einem feuchten Tuch. Unterstützend kannst du unseren →CARE Ohren-Reiniger verwenden. Er reinigt, schützt und pflegt auf Basis von rein natürlichen Inhaltsstoffen und unterstützt bei Irritationen durch Hefepilze und Parasiten. Auf keinen Fall solltest du das Ohr mit einem Wattestäbchen reinigen. So besteht das Risiko, mögliche Fremdkörper oder Beläge noch weiter in den Gehörgang zu schieben.

  2. Nach Rücksprache mit deinem Tierarzt bzw. deiner Tierärztin kannst du auch eine milde Ohrenspülung verwenden.

  3. Hat dein Hund längeres Fell, welches auch gern mal ins Ohr wächst, trimme oder schneide es etwas kürzer. Das sorgt dafür, dass das Ohr weiterhin gut belüftet wird und sich keine Parasiten oder Bakterien ansammeln können.

  4. Bei allergisch bedingten Ohrenentzündungen solltest du so gut es geht einen Kontakt mit den allergieauslösenden Stoffen vermeiden.

Undine Tackmann
Undine Tackmann